Als Dein ältestes Kind von daheim weggeht und an die Uni umzieht

Um zwei Uhr.

Das Gefühl der Übelkeit strömte durch mich und unterbrach meinen Schlaf.  Niemand hatte mir gesagt, dass ich mich krank fühlen würde.  Natürlich war ich vor der Schwangerschaftsübelkeit gewarnt worden, aber niemand hatte mir gesagt, dass mein Körper am Kummer erkranken würde, nachdem wir unseren Erstgeborener an die Uni gebracht hatten.

Ich betrachtete die Zimmerdecke und erinnerte mich an die lächelnden Gesichtern meiner Freunden, die früher schon diesen Abschied erlebt hatten.  Ich konnte keine seelische Qual in ihren Gesichtern erinnern.

Ich stand auf, um meine E-Mail abzurufen.  Der Name meines Sohns sprang auf mich von meiner Inbox.  Nachrichtsdurstig las ich Bens erste Kommunikation aus der Uni.  Er fragte nur nach etwas, aber ich konzentrierte mich auf der Nachschrift: „Ich liebe euch.“  Ich hatte tagelang meine Tränen angestaut, und endlich wurden sie ausgebrochen.  Ich war so dankbar, dass E-Mail der heftigen Trennung erleichtern konnte, die ich mich fühlte.

Später am Morgen rief eine Freundin mich an, um zu finden, wie es mir geht.  Ich schätzte ihre Rücksichtnahme. „Eines Tages möchte ich für einen Anderer so machen,“ dachte ich.

Am Nachmittag, konzentrierte ich auf einer weiteren Nachschrift in einer zweiten E-Mail von unserem Sohn: „N.S. Mach dir bitte um mich keine Sorgen.  Ich bin Kind Gottes.“  Diese Wörter von Ben waren genau was ich brauchte.  Sofort saß ich und antwortete aus meinem Herz:

„Deine Nachschrift hat VIEL Recht.  Vielen Dank für deine Hilfe, sodass ich Gott trauen kann.  Hier ist nur eine weitere Sache, die ich lernen muss.  Ich erkenne deine einfache aber tiefsinnige Erinnerung an.  Ich GLAUBE, dass ich mir darüber gesorgt habe, dass andere dich kränken würden.  Ich sorge mir nicht soviel über dich, weil ich weiß, dass dein Glaube aufrichtig ist.

„Ich weiß, dass ich will, dass du auf der Universität studierst.  Ich weiß, dass das Umfeld manchmal sehr schwierig für einen Christ ist.  Ich weiß, dass es wichtig, nötig, und unabwendbar ist, dass du dein eigenes Leben anfangen musst.  Aber ich vermisse dich und ich liebe es, wenn ich von dir höre.  Gott hat mir während meiner Andachtzeit gesagt, dass ich selbstsüchtig wäre, wenn ich dir neue Erfahrungen, neue Ausbildung, und neue Selbstständigkeit vorenthalte.  Ich weiß, dass ich NICHT will, dir diese Sachen vorzuenthalten, trotz möglicher Gefahr in jeder davon.  So muss ich lernen, Gott mit den Gefahren zu trauen und nicht selbstsüchtig zu sein.  Gott erinnerte mich auch daran, dass wir zusammen in Ewigkeit mit Ihm werden.  Diese jetzige Zeit ist ganz kürzer.

„Ich liebe dich sehr.  Deine Mutti.“

Als ich meinen Brief durchlas und schickte, wusste ich, dass Gott mein Herz geheilt hat.

Anmerkung: Sus hat diesen beliebten Beitrag geschrieben, gleich nachdem Ben 2003 nach der Uni abgereist hatte.  Wir verfassen den Beitrag für alle der Eltern, die ihre eigene erste Kinder an die Uni fortschicken.